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So läuft eine Ausbildung zum Steinmetz ab

12. Mai 2021

Wer eine Ausbildung zum Steinmetz machen möchte, schließt sich einer 40.000 Jahre alten Tradition an. Und auch wenn heute ganz anders als damals gearbeitet wird, sind Steinmetze noch immer diejenigen, die viele Teile des Alltags gestalten. Sie sind Künstler und Präzisionsarbeiter zugleich. Sie erwecken den Stein zum Leben!

Gibt es einen Unterschied zwischen Steinmetz und Steinbildhauer?

Ihr Werkstoff ist identisch, dennoch unterscheidet sich die Ausbildung zum Steinmetz von einer Steinbildhauer Ausbildung. Während ein Steinmetz wie ein Architekt auf der Basis genauer Messwerte arbeitet, sind Steinbildhauer freie Gestalter ihrer Steine. Diese Künstler sehen einen Stein als Skulptur und bearbeiten die Oberfläche so, dass er später zu einem individuellen Werk wird. Im täglichen Leben kommen wir öfter mit den Arbeiten eines Steinmetzes in Berührung. Steinmetze spielen im Baugewerbe und bei der Restaurierung alter Denkmäler eine wichtige Rolle.

Bei der Ausbildung zum Steinmetz können Azubis ihren Lieblings-Schwerpunkt wählen. Also eher frei und künstlerisch als Steinbildhauer oder präzise und architektonisch als Steinmetz arbeiten. Die Ausbildungsinhalte überschneiden sich in den ersten beiden Lehrjahren, später geht es dann an die Spezialfähigkeiten. Begleitet wird die Ausbildung zum Steinmetz – wie fast alle Ausbildungen – durch theoretischen Unterricht an der Berufsschule.

Was macht ein Natursteinmechaniker?

Wer seine Zukunft in der wachsenden und lukrativen Baubranche sieht, hat die Möglichkeit, eine Natursteinmechaniker Ausbildung zu starten. Diese wird beispielsweise von den Steinwelten by Josef Hofmann angeboten. Dort gehst du täglich mit Maschinen um und veredelst Oberflächen aus Stein.

Gesteinsarten aus der Natur sind die Spielwiese eines Natursteinmechanikers. Kunden freuen sich dann an ihren Steinen, die nicht mehr rund und völlig unregelmäßig aus tonnenschweren Brocken herausgebrochen sind. Sie erhalten handwerkliche Meisterleistungen, auf den Millimeter exakt angepasst. Das sind nicht immer nur Grabsteine, auch wenn viele beim Beruf Steinmetz, Steinbildhauer oder Natursteinmechaniker genau daran denken. Denn Natursteinmechaniker sind auch in der allgemeinen Bauindustrie angestellt und geben Bauwerken auf der ganzen Welt einen einzigartigen Look.

Gehalt: Wie viel verdient ein Steinmetz oder Natursteinmacher in der Ausbildung?

In keiner Ausbildung dieser Erde schleppt ein Azubi mehr Kies als der Chef nach Hause. Das ist die Regel. Ein Steinmetz oder Steinbildhauer verdient in seiner dreijährigen Ausbildung zwischen 500 und 800 Euro. Der Natursteinmechaniker ist bei den durchschnittlichen Gehältern in Deutschland etwas besser gestellt: Dort erreicht ein Azubi im dritten Lehrjahr in manchen Fällen auch ein Gehalt von 1.000 Euro.

Interessanter ist eine Steinmetz Ausbildung finanziell aber erst dann, wenn es in den Job als festangestellter Steinmetz geht. Oder eben eine Natursteinmacher Ausbildung abgeschlossen ist. Dort locken nach einigen Jahren Praxiserfahrung Bruttogehälter von bis zu 3.000 Euro.

Eine Steinmetz Ausbildung oder Steinbildhauer Ausbildung läuft heute körperlich sehr viel entspannter ab als im vergangenen Jahrhundert. Und das ist auch gut so. Eine Vielzahl an Maschinen erleichtert Steinmetzen das Spalten, Schneiden und Schleifen der schweren Natursteine. Den Umgang mit diesen Maschinen sowie den beiden typischen Werkzeugen, dem Hammer und dem Meißel, lernen angehende Natursteinmacher und Steinmetze in der Ausbildung. Doch nicht nur das: Die Kunstwerke aus Stein werden am Computer geplant. Und dazu gehören – wie für Architekten auch – Skizzen sowie Bauzeichnungen. Mit reiner handwerklicher Steinbearbeitung hat die Ausbildung zum Steinmetz also bei weitem nicht mehr zu tun. Stienmetze und Natursteinmacher können daher viel eher als eine Elite von modernen Stein-Architekten bezeichnet werden.